24 June 2016

Attraktiv bleiben - auch für die Jungen

FREIZEITANGEBOT Orber Parlament diskutiert Einrichtung eines Kinderspielplatzes am Kurparkeingang und Wiederinstallation einer Skateranlage / Standortdiskussion

Attraktiv sein – Angebote machen, gerade auch für Bad Orbs junge Einwohner und Gäste. Dieses Ziel hat sich jetzt die Stadtverordnetenversammlung auf die Fahne geschrieben und macht, auf Antrag von SPD und FBO den Anfang mit zwei neuen Freizeitangeboten. Zeitnah will man im Ausschuss die Möglichkeiten für den Bau eines Spielplatzes am Kurparkeingang, Bereich Salinenplatz prüfen und die Wiederinstallation des Skaterplatzes hinter dem Alten Rathaus diskutieren Wobei es über den Standort dieses Platzes Diskussionsbedarf gibt.

Er freue sich, so SPD-Fraktionschef Winfried Kramer einleitend, dass der Kooperationspartner FBO diese beiden Punkte aus dem sozialdemokratischen Wahlprogramm so vorbehaltlos unterstütze. Gerade für junge Familien, die als Gäste in die Kurstadt kämen, biete der Bereich in der Innenstadt wenig Spielraum für Freizeitaktivitäten „Unsere Spielplätze verteilen sich eher auf die Randbereiche der Stadt. Ein neues Angebot hier schafft sicherlich Anreize für ein Wiederkommen. Doch auch für Orber Kinder wäre ein neues Angebot sicherlich von Vorteil“, so Krämer. Bei den Planungen, die unter Einbeziehung des Kinder- und Jugendbeirats erfolgen sollten, könnte man zudem auch nach geeigneten Sponsoren suchen.

Offen für diesen Vorschlag zeigte sich CDU-Fraktionschef Michael Kertel. Er regte an, das Thema im Bauausschuss intensiv zu beraten und die Spielplatzanlage in die Planungen zur Neugestaltung der Innenstadt zu integrieren.

Dennis Heim (FWG) sprach sich zudem dafür aus, die Elternbeiräte der Kindertagesstätten „ins Boot zu holen. Denn wer sonst könnte uns genauer sagen. was es bei den Planungen zu beachten gilt“. FBO-Fraktionschef Ralf Diener befürchtete allerdings, dass es zu zeitlichen Verzögerungen komme, wenn man zu viele Parteien an den Planungen beteilige. Heidrun Gotz (FBO) regte zudem an, einen Platz nach dem Vorbild des Burgjosser Mehrgenerationenspielplatzes ins Auge zu fassen, bevor der Antrag einstimmig in den Ausschuss verwiesen wurde. Deutlich intensiver wurde die Debatte bei der Wiedereinrichtung des Skaterplatzes hinter dem Alten Rathaus. Für Krämer ein weiteres Projekt, das diesmal vor allem den Orber Jugendlichen ein neues Freizeitangebot und einen Treffpunkt schaffen soll. Er kritisierte. dass die alte Anlage damals sang- und klanglos beseitigt worden sei.

Eine positive Resonanz gab es von Michael Heim (FWG), der allerdings zu bedenken gab, dass ein Skaterplatz am alten Standort aktuell zu Problemen wegen möglicher Lärmbelästigung der Anlieger führen könne. „Früher standen in diesem Bereich keine Wohngebäude, da war nur der Quellenhof. Jetzt ist das anders. Und mit den Jugendlichen, die sich dort möglicherweise bis spät am Abend aufhalten und die Anlage nutzten, könnte es zu Spannungen mit den Anliegern führen“, gab Heim zu bedenken. Er schlug deshalb vor, ebenfalls im Bauausschuss über einen Alternativstandort nachzudenken. Unterstützung erhielt Heim in dieser Angelegenheit von Bürgermeister Roland Weiß (parteilos), während Winfried Krämer, sein Fraktionskollege Uwe Brauer und Ralf Diener das große Defizit an zentral gelegenen Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche betonten. „Vielleicht sollten diejenigen, die sich von den Jugendlichen gestört fühlen, selbst einmal überlegen, dass sie früher einmal jung waren“, so Brauer. Und Diener stellte klar, dass auch die Jugendlichen einen Platz brauchten. an dem sie sich treffen könnten, der jenseits von vereinsinterner Jugendarbeit liege. „Es muss für junge Leute auch möglich sein, sich außerhalb der Vereine treffen zu können, wobei wir aber offen dafür sind, über einen anderen Standort im Ausschuss zu diskutieren“, sagte Diener. Das soll nun im Bauausschuss geschehen.

Quelle: GT, 23. Juni 2016