Ausschuss erteilt grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplans, will aber die Festplatz-Option nicht aufgeben
Bad Orb (in). Die unendliche Geschichte, das Baugebiet Michaelstraße/Lauzenberg ist auf der Zielgeraden und die Stadt Bad Ort) wendet sich dem nächsten Vorhaben zu. Es geht um den Bereich Festplatz hinter dem Sängerheim.
Für dieses Areal gab es schon vor gut zehn Jahren bauwillige die sich damals schon bereit erklärt hatten, die Kosten für die Bauleitplanung zu übernehmen. Doch das Vorhaben - kein Mensch weiß wieso - verlief im Sande. Jetzt ist das Thema wieder auf der politischen Tagesordnung. Ein Knackpunkt in der Debatte war der ehemalige Festplatz. Dieses Gelände soll nach dem Willen der Ausschussmitglieder nicht bebaut werden - die Stadt will sich hier Optionen offenlassen. Nach Ansicht von Ralf Diener (FBO), dem Vorsitzenden des Ausschusses, war es ein Fehler, den Festplatz in die Innenstadt zu verlegen. Das sei aus „nicht nachvollziehbaren Gründen'' geschehen. Ein Baugebiet auf dem Festplatz-Gelände könne er sich jedenfalls nicht vorstellen. Auch Heinz Josef Prehler sprach sich dafür aus, nur den oberen Teil des Geländes als Baugebiet auszuweisen. Zudem regte er an, die Eigentümer der Flächen zu fragen, ob sie weiterhin bereit wären, die Kosten für die Planung zu übernehmen.
Bauamtsleiterin Sabine Mühl empfahl den Stadtverordneten, den Festplatz auf jeden Fall in die Beplanung des Gebiets zu integrieren und ihn als solchen auszuweisen. Das bewahre vor Ärger mit den künftigen Anwohnern, wenn sie sich durch eventuellen Festlärm gestört fühlen. Mühl wies in der Debatte darauf hin, dass es in Bad Orb keinen Flächennutzungsplan gebe, der Vorgaben für das Stadtgebiet beinhaltet: „Da ist nichts geregelt." Und auch Bebauungspläne liegen nur in kleiner Anzahl vor: „Da gibt es viele weiße Flecken." Nichtsdestotrotz sei es aber möglich, für den Bereich Festplatz einen Bebauungsplan auszuweisen.
Magistratsmitglied Ernst Stock (FWG) ging auf die Ausführungen Dieners ein und wies zurück, dass die Bad Orber Kerb grundlos in die Innenstadt verlagert worden sei. Vielmehr seien die Marktbeschicker nicht mehr bereit gewesen, ihre Stände in der Verkehrsberuhigten und damit engen Haselstraße aufzubauen. Bei der Idee, den Festplatz zu bebauen, sei es darum gegangen, Bauplätze für junge Familien zu schaffen. Prehler schlug vor, eine Anliegerversammlung einzuberufen und die Fläche für den Festplatz weiter vorzuhalten. Auch Bauamtsleiterin Mühl plädierte dafür, den Festplatz am Sängerheim als solchen auszuweisen. Denn es sei ungewiss, ob nach der Neugestaltung weiterhin schwere Fahrzeuge für die Aufbauarbeiten über den Salinenplatz fahren können und das Gelände somit weiter für die Kerb und andere Feste genutzt werden kann.
Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder dafür, eine Anliegerversammlung zu veranstalten und den Festplatz zunächst zu erhalten.
Quelle: GNZ, 9.9.2016