29 March 2023

Es blüht und summt vor dem Gradierwerk

Es blüht und summt vor dem Gradierwerk

Bild Vordere Reihe (v. I.): Ralf Geyer (Main-Kinzig blüht), Rebecca Sailer (Blühbotschafterin), Marita Brandes (FWG);
mittlere Reihe: Dorothee Dernbach (Lehrgangsleiterin Blühbotschafterinnen), Jutta Müller-Sell (Blühbotschafterin), Hermann Bellinger (FWG-Stadtrat);
hintere Reihe: Steffen Skorupinski, Thomas Haas (FWG-Stadtrat).   


Durch den Antrag von FWG und CDU werden alljährlich 3.000 € im Haushalt bereitgestellt:


Es blüht und summt vor dem Gradierwerk


Wunsch des Fördervereins geht in Erfüllung: Salzwasserresistente und insektenfreundliche Bepflanzung


Bad Orb (ez). Ein lang gehegter Wunsch der „Freunde des Bad Orber Gradierwerks" (Vorsitzender: Eugen Klöckner) ist mit der Bepflanzung des Streifens zwischen dem Orber Wahrzeichen und dem daran vorbeiführenden Weg in Erfüllung gegangen. Bereits 2018 hatte der damalige erste und heutige zweite Vorsitzende Lenz Weber Pläne mit Pflanzen vorgestellt, die sich an diesem salzhaltigen Ort wohlfühlen könnten, wie Strandhafer oder Heckenrosen. Damals stand die Auswertung von Bodenproben noch aus. Zwei Jahre später war, wie erwartet, klar, dass die Erde vor dem Orber Wahrzeichen versalzen ist, sodass nur bestimmte Pflanzen gedeihen können. Zudem mussten vor einer flächendeckenden Bepflanzung Rohre verlegt werden, damit im Havariefall die Sole nicht direkt mit der Regenwasserrinne in die Orb gelangt.

Die Fraktionen von CDU und FWG stellten 2022 in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag für „Bad Orb blüht und summt" samt Teilnahme am Wettbewerb zum „#beebetter"-Award. „#beebetter" ist eine Plattform für Information und Engagement zum Schutz der Bienen. Zur Begründung führte Marita Brandes (FWG) an, dass mit dem Projekt „Bad Orb blüht und summt" die Beteiligung an diesem Wettbewerb durch die Stadt angestoßen, begleitet und eingereicht werden solle. In der Beteiligung sehe man eine sehr attraktive Möglichkeit, die größtmögliche kommunale Sensibilisierung für den Artenschutz zu schaffen, und den Bienen, insbesondere den Wildbienen, komme in Sachen Biodiversität eine zentrale Rolle zu. Einstimmig befürworteten die Parlamentarier den Antrag. Die Bad Orb Kur GmbH (Geschäftsführer: Manfred Walter) erteilte den Auftrag dem Landschaftspflegeverband Main-Kinzig. Ralf Geyer ist Projektmitarbeiter des Netzwerks „Main-Kinzig blüht" und zuständig für Bad Orb. Federführend plante und leitete er die Aktion. Die besondere Herausforderung der Projektfläche war: Wie gehen die Pflanzen mit der Soleabdrift um?

Der neu bepflanzte und besäte Bereich wird praktisch zu einer Wildblumenwiese als Nahrungsangebot für Insekten, mit mehrjährigen salzverträglichen heimischen Wildpflanzen und Wiesenkräutern und ist auf viele Jahre angelegt. Weil die Sichtachsen recht lang sind, wurden sie mit kleinen Wildrosen- und insektenfreundlichen Rosensorten unterbrochen.

Der Boden wurde vom Betriebshof „super vorbereitet", lobt Geyer die Maßnahmen. Die Aktion war Bestandteil des laufenden Blühbotschafter-Lehrgangs. Ganz klar, dass auch die beiden Bad Orber Blühbotschafterinnen Jutta Müller-Sell und Rebecca Sailer die Ärmel hochgekrempelt haben. Die weitere Pflege übernimmt die „Grün-Abteilung" des Betriebshofs. Wie abwechslungsreich sich die Bepflanzung gestaltet, erklärt der Bereichsleiter Markus Kalweit. Rund 600 salzverträgliche Stauden sollen hier wachsen und gedeihen. Unter den Rosen finden sich Bibemell-, Moschus- und Apfel-Rosen. Unter den Blumen und Kräutern findet sich viel Heimisches, darunter Schafgarbe, diverse Kleesorten, Glocken- und Flockenblumen, Wegwarte, Spitzwegerich, Löwenzahn, Leimkraut, Gräser, Narzissen, Krokusse, Wildtulpen und sogar Dost. Damit man gleich „etwas sieht", wurde nicht nur gesät, sondern auch gepflanzt.

„Blühfläche statt Rasen", weist Christopher Bios (Infrastrukturmanagement Bad Orb Kur GmbH) auf das bunte Bild hin, das hier grünen und blühen wird. Die Projektförderung über das Bundesprogramm erfolgte durch die Arbeit des Landschaftspflegeverbandes. Die Kur GmbH trägt den Hauptteil der Kosten. „Unser Anliegen war, die Pflanzaktion mit den Baumaßnahmen am Gradierwerk zu koordinieren", betont Manfred Walter. Sein besonderer Dank galt dem Bauhof für die Vorbereitungen und dem Landschaftspflegeverband für die Unterstützung.

GNZ

Quelle: GNZ 29. März 2023, Autor: ez Bild: Ziegler