Ambitioniertes Wahlprogramm vorgelegt: Raus aus der Opposition
Bad Orb (re). In der Erwartung des Wahlsonntags macht sich bei der Bad Orber FWG „allmählich eine gewisse Spannung" breit. „Wie werden die Bemühungen bei den Wählern ankommen? Werden nach der Wahl in der konstituierenden Sitzung die Weichen so gestellt werden können, dass die FWG Bad Orb mit einer aktiven Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen, ihre wichtigsten Herzensangelegenheiten umsetzen kann?" - so lauten die Fragen, die sich die Wählergemeinschaft in Bad Orb stellt. Im zu Ende gehenden Wahlkampf fasst die politische Gruppierung ihre Ziele zusammen.
Die FWG habe sich sehr viel vorgenommen und sich selbst in einem umfangreichen Wahlprogramm „ziemlich unter Druck" gesetzt, heißt es in der Pressemitteilung. Ein Vorteil bei der Umsetzung der Ziele könnte darin bestehen, dass die notwendigen für die Stadt „letztendlich auf der Hand liegen" und die meisten anderen Parteien „das natürlich auch erkannt haben". Somit, analysiert die FWG, seien die Unterschiede einigermaßen marginal. Eine Partei habe sogar die Ansicht vertreten, die FWG habe von ihr abgeschrieben.
Wir erwarten eine Zusammensetzung des Parlaments, die durch eine klare Mehrheit und dem Bewusstsein der meisten zur sachlichen Zusammenarbeit die Bewältigung anstehender Herausforderungen ermöglicht", formuliert die FWG. Eine Herzensangelegenheit sei dabei die Errichtung eines Ärzte-/Fachärzte- und Therapiezentrums mit Tagesklinik für chronische Erkrankungen. Unter Einbindung der Kliniken, Ärzte und Fachärzte vor Ort solle ein Konzept entwickelt werden, die Rehakliniken, Hotels und Pensionen müssten in der Nachpandemiezeit und der erwartbaren Veränderung der Urlaubsziele mehr ausgelastet werden, und es müsse Bad Orb gelingen, Kurzurlaub mit Gesundheits- und Wellnessangeboten sowie den Spessart mit seinen gut gepflegten Wanderwegen, den Biker-Trails und dem Waldlehrpfad nach dem Motto „Urlaub im deutschen Wald" besser zu vermarkten.
Die Problematik, für alle Kinder einen Kita-Platz zur Verfügung zu stellen, dürfe nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Ein Wald- und Naturkindergarten auf dem Areal des wieder zu belebenden Wildparks wäre im nächsten Schritt zu planen. Der Betreuungsverein „Panama" müsse aufgrund des großen Betreuungsbedarfs im Bereich der Martinus-Schule genügend Raum für seine Programme erhalten.
Die FWG versichert, dass sie „auf jeden Fall mit einer hoffentlich vorhandenen Parlamentsmehrheit" einen Klimaschutzmanager einstellen werde, um eine Vielzahl notwendiger Klima- und Umweltfragen zu lösen beziehungsweise deren Bewältigung anzugehen. Windkraftanlagen um Bad Orb seien dabei kein Thema mehr, da die Chancen gutstünden, dass im Gewerbegebiet „Eiserne Hand" Energie „durch Wasserstoff gewonnen wird und getankt werden kann".
Auch sollen nach dem Willen der FWG letztendlich alle Wasserrechte in die städtische Hand überführt werden. Und: „Wir fordern die Einstellung eines Innenstadtmanagers, der die Innenstadt zu einem Wohlfühlort ohne Autoverkehr mit schön restaurierten Fachwerkhäusern, Cafés, Eisdielen und vielen Geschäften mit abwechslungsreichem Angebot plant und dies umsetzt. Zur Entlastung der Innenstadt und Verbesserung von deren Attraktivität fordern wir ein Parkdeck, in dem Anwohner feste Parkplätze mieten können und viele Besucher günstige und innenstadtnahe Parkmöglichkeiten erhalten."
Nur mit einer klaren Mehrheit und nur mit konsensfähigen, gesprächs- und kompromissbereiten Fraktionen könne dies gelingen, betont die FWG, die auf „jeden Fall raus aus der Opposition" will.
Der bisherige Verlauf des Wahlkampfes, insbesondere der Umgang miteinander in den sozialen Medien, erfordere nach dem 14. März einen Reset, damit „die nächsten fünf Jahre produktiv werden können", schreibt die FWG. Und: „Das ist die einzige Chance für eine Weiterentwicklung der Kurstadt Bad Orb."
Quelle: GNZ 12.03.2021