25 February 2021

FWG setzt auf Fachärzte- und Therapiezentrum

Chronische Erkrankungen in den Fokus rücken/Salzgrotte ins ehemalige Krankenhaus

Bad 0rb - Diskussion um ein Therapiezentrum in Bad Orb ist nach Einschätzung der FWG schon länger mehr oder weniger sachlich entbrannt. Das Thema Gesundheitsvorsorge und -nachsorge ist allerdings viel komplexer, als der Ruf nach „Solebädern, Fango-/Moorbädern und Massage“ es ausdrückt. Deshalb erscheint es aus Sicht der FWG zwingend notwendig, dass alle Akteure im Gesundheits-, Wellness- und Tourismusbereich gemeinsam mit der Verwaltung und den Fraktionen ein Konzept erarbeiten und realisieren.

Die FWG-Kandidatin Marita Brandes möchte zusammen mit der FWG alle sensibilisieren und macht auf die Dringlichkeit eines Fachärzte- und Therapiezentrums mit ganzheitlichem Ansatz für chronische Erkrankungen aufmerksam. „Unsere Gesundheitsversorgung ist durch die Corona-Pandemie mehr denn je in Bewegung“, schreibt Brandes in einer Pressemitteilung der FWG. Vor allem im ländlichen Raum sinke die Zahl der Gesundheitsfachkräfte stetig. Die Anzahl älterer Menschen steige und chronische Krankheiten nehmen zu. Laut Robert-Koch-Institut gehören chronische Krankheiten zu den häufigsten und gesundheitsökonomisch bedeutsamsten Gesundheitsproblemen.

Insbesondere Herz/Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, darunter COPD und jüngst das Post-Covid-Syndrom, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, Allergien. Rheuma, psychische Störungen wie Depression, Alzheimer-krankheit, Suchtproblematik und Diabetes mellitus sind weit verbreitet und beeinflussen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Sterblichkeit.

Die Menschen haben nach der Einschätzung von Brandes mehr Lust auf Gesundheit, mehr Lust auf gesunde Ernährung und wünschen sich mehr Lebensqualität, Wellness für Körper und Geist im Einklang mit der Natur.

Eine FWG-Herzensangelegenheit sei daher die Errichtung eines zentralen Ärzte/Fachärzte- und Therapiezentrums mit Tagesklinik für chronische Erkrankungen unter Einbindung der Kliniken, Arzte und Fachärzte vor Ort. Eine angegliederte Mensa/Kantine mit Vitalküche sollte Ernährungs- und Kochkurse für vitalreiches und veganes Essen auf Rädern anbieten.

Möglich wäre auch ein angegliedertes Weiterbildungszentrum für junge Mediziner und weitere medizinische Berufsgruppen. Aufgrund der alternden Ärzteschaft und dem demografischen Wandel könne eine Nachfolge in den Arztpraxen schon jetzt nicht mehr gewährleistet werden. Die Bundesärztekammer (BÄK) habe mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (BKV) schon 2016 neue Lehrpläne entwickelt, um Tätigkeiten an nichtärztliche Gesundheitsberufe zu delegieren. Die haus- und fachärztliche Versorgung könnte so auf lange Sicht sichergestellt und Therapieangebote erweitert werden. Die Einbindung von ortsnahen Krankenkassen, einem Ärztenetz und weiterer benachbarter Kommunen sind möglich. Brandes: „Mit der Entwicklung weiterer Gesundheitskonzepte auf Grundlage unserer einzigartigen Heilquellen vor Ort, der professionellen Solevermarktung und der Errichtung einer zusätzlichen Salzgrotte würde die Attraktivität unserer schönen Stadt noch gesteigert werden.“ Das alte Krankenhaus mit der König-Ludwig-Stiftung wäre ein denkbarer Standort dafür. Nach Umzug der Stadtverwaltung in das alte Rathaus stehe einer Umsetzung dafür nichts mehr im Wege. Bund und Land würden derzeit viele Lösungen und Fördermöglichkeiten anbieten.

Konzepte sollten zeitnah gemeinsam erarbeitet und passende Fördermittel beantragt werden, wünscht sich die FWG.

Durch die Pandemie sei Urlaub im eigenen Land ist für viele Menschen wieder attraktiver geworden, registriert die FWG. Daher sei die Zeit reif für zukunftsfähige Konzepte, die den Tourismus in Bad Orb beleben.

Im Einklang mit den neuen Gesundheitskonzepten werde die FWG auch die Gründung eines Wellnesszentrums/Medical Spa fördern. Zur Projektplanung könnten ortsansässige Hotels, Pensionen und Gastronomiebetriebe eingebunden werden, schon bestehende Wellnessprogramme mit aufgenommen und weitere gefördert werden. Ein Forum für die Bad Orber Wellnessanbieter werde zeitgleich installiert.

Eine wichtige Voraussetzung für einen Hotelneubau und generell für den weiteren Ausbau zu einem noch größeren Tourismusmagnet ist nach Meinung der FWG eine Bestandsaufnahme und die Einbindung der schon bestehenden Bad Orber Hotels und Pensionen. Mit allen Akteuren am runden Tisch sollten konstruktive Konzepte zur Belebung des Wander- und Biker-Tourismus erarbeitet und zur runden Sache werden, wünscht sich die FWG.

Quelle: GNZ, 25. Februar 2021