16 January 2016

Gedankenaustausch am Kamin

GESPRÄCH Bad Orbs künftiger Bürgermeister Roland Weiß stellt sich den Fragen der FWG / Viele Ansichten auf einer Wellenlänge



BAD ORB (ez). Die Bad Orber FWG hatte zum ersten Kamingespräch ins Hotel Orbtal eingeladen. Zum Auftakt saß der künftige Bürgermeister Roland Weiß im bequemen Sessel vor dem lodernden Feuer und „stellte“ sich den Fragen der Freien Wähler. Dabei zeigten sich viele Gedanken auf einer Wellenlänge.

Michael Heim löcherte als Moderator den Verwaltungschef in spe mit Fragen. Gemeinsam mit den weiteren Gesprächspartnern, Vorsitzendem Dennis Heim und Fraktionschef Thorsten Stock, bildet Heim die Spitze der FWG Kandidatenliste für die Kommunalwahl. Man wolle Impulse setzen, erklärte Heim, die Marschrichtung aufzeigen und Ideen entwickeln, die man in die Praxis umsetzen könne. Ziele sind die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation mit weiteren Standbeinen, beispielsweise mit „sauberer Industrie“, der Weiterentwicklung als Gesundheits-, Urlaubs- und Ferienstandort sowie die Einbeziehung alternativer Energien, wie der Bau einer Biogasanlage. Ein Kernteam müsse wieder her, das Ideen/Konzepte entwickeln könne, aber auch Kompetenzen habe: „Da braucht man keine externen Gutachter.“ Immer wieder beklagt wurde die mangelnde Transparenz zwischen Stadt und Kur GmbH; auch wurden Werbemaßnahmen, wie beim Frankfurter Ironman, kritisch beurteilt. Als Aufsichtsratsvorsitzenden würde man gerne das Stadtoberhaupt sehen.

Stadt- und Kur-Marketing müssten sich einig sein und an einem Strang ziehen, bekräftigte Roland Weiß, dessen Amtseinführung für den 26. Februar, 19 Uhr, in der Konzerthalle geplant ist Dienstbeginn ist am 16. März. Ein gemeinsames Ziel habe er bisher nicht erkennen können. Gute Ansätze würden oft lapidar zur Seite geschoben. Als parteiloser Bürgermeister werde er sich für jeden Beschluss Mehrheiten suchen müssen. Die neue Gestaltung der Lese halle könne er so nicht verstehen. Das lndoor-Gradierwerk sei noch ganz okay. Warum man aber die noch vorhandenen Anschlüsse an die Soleleitungen nicht weiter nütze, verstehe er nicht Die Verwendung als kleines Badehaus, wie die FWG vorgeschlagen habe, so Thorsten Stock, sei kein „Schaufensterantrag“ gewesen. Immer weniger könnten die ortsgebundenen Heilmittel genutzt werden. Auch die FWG-Forderung, die Bürger mehr mitzunehmen und sachkundige Bürger verstärkt einzubinden, unterstrich Weiß und versprach regelmäßige Bürgersprechstunden. Inzwischen habe er bereits einen ganzen Katalog mit sinnvollen Anregungen. Auch die, die ihn nicht gewählt hätten, wolle er überzeugen.

Dennis Heim liegen junge Familien am Herzen. Er sieht in einem Ferienstandort gute Ansätze und würde es begrüßen, wenn günstige Bauplätze angeboten würden. Michael Heim könnte sich sogar vorstellen, die Kindergartengebühren mittels Generierung neuer Einkommensmöglichkeiten aufzufangen. Dass es nicht einfach sei, junge Familien zu gewinnen, verdeutlichte Stock, man habe auch „kategorisch Gewerbe rausgetrieben“. In Sachen Innenstadt, so Weiß, müsse man erst einmal festlegen, was Bad Orb überhaupt wolle, ob Fußgängerzone oder fließenden Verkehr: „Ohne Bürgerbeteiligung erreichen wir nichts.“ Auch solle der Bürger genau erfahren, was finanziell auf Ihm zukomme. Der neue Bauamtsleiter müsse Leitungsfunktion erhalten, war weiteres Anliegen. Als Verfechter erneuerbarer Energien liege ihm ein Solarpark am Herzen. Wenn überhaupt Windkraftanlagen, dann nur mit großem Mindestabstand. Bei manchen Fragen wollte sich Weiß mit Antworten noch nicht festlegen, bevor er entsprechende Einblicke habe.

„Wer keine Visionen hat, erreicht auch nichts", schloss Michael Heim.