Bürgerversammlung im Haus des Gastes in Bad Orb/ Kritische Worte / Keine neuen Blitzer an Frankfurter und Fuldaer Straße geplant
Verwaltung will dritten Ordnungshüter einstellen
Bad Ort (nu) Gelegenheit über kommunalpolitische Angelegenheiten der Kurstadt zu informieren und Fragen zu stellen, hatten die Bad Orber am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung im Haus des Gastes. Die Teilnehmer der gut besuchten Versammlung stellten Fragen, wiesen auf bestehende Probleme hin und gaben Anregungen. Bürgermeister Roland Weiß die Fraktionsvorsitzenden Winfried Kramer (SPD), Michael Kertel (CDU), Ralf Diener (FBO) und Michael Heim (FWG) sowie Kurdirektor Dr. Jörg Steinhardt gingen ausführlich auf die angesprochenen Themen ein.
Reparaturbedürftige Straßen, marode Gehwege, Defizite im Kurpark, vermehrter Vandalismus und Fragen der Sicherheit bewegten die Bürger genauso wie die Parksituation und zu schnelles Fahren in der Fußgängerzone.
Bürger und Mandatsträger sparen nicht mit harten Worten
Auch die Übernachtungssituation bei Tagungen und Kongressen wurde kritisch bewertet. Bürger und auch Mandatsträger sparten nicht mit harten Worten gegen den Kurdirektor. Von unerledigten Anträgen aus der zurückliegenden Legislaturperiode war unter anderem die Rede. Helmut Heim eröffnete die Bürgerfragen mit dem Hinweis auf den „löchrigen Zustand der Sachsenhäuser Straße“ sowie auf fehlende Pflastersteine auf dem Marktplatz „Vielen Dank für den Hinweis, das werde ich an den Bauhof weitergeben. Am Marktplatz sind wir schon dran“, lautete die Antwort von Roland Weiß. Walter Oberscheimer verwies auf die gefährlichen Schlaglöcher auf den Wegen des Kurparks. D. Steinhardt versprach eine baldige Ausbesserung - eine komplette Sanierung der Wege sei geplant. Die „Posse“ rund um das Kurparkcafé, das lediglich vier Stunden am Wochenende geöffnet hat, beschäftigte Peter Schlichting Der Kurdirektor begründete das mit der Auflösung des Pachtvertrages und der daraus resultierenden Übergangszeit. „ln den Lustbau sind immerhin 835.000 Euro geflossen“, betonte Ralf Diener das Engagement seiner Fraktion für eine Nutzungsänderung und fügte an, dass die Bürger sich „um die verlorenen Euros keine Sorgen zu machen brauchen“.
„Ist der Kurpark nicht abschließbar?“, fragte ein Bürger und bezog sich dabei auf Schäden durch Vandalismus. Michael Heim stimmte diesem Vorschlag zu. Diener sprach sich für mehr Kontrolle aus, tagsüber wie auch nachts, und Michael Kertel sagte „So darf das nicht wellergehen“. Krämer argumentierte, dass damit das Problem nur verlagert werde, aber dennoch etwas passieren müsse. Dr. Steinhardt nannte die Kurparkordnung als „Gebot für Ruhe und Ordnung“. „Nur Kontrollen können den Vandalismus nicht lösen“, betonte Weiß.
Verwaltung will dritten Ordnungshüter einstellen.
Er informierte, dass die Verwaltung gern einen dritten Ordnungshüter einstellen würde, sodass Kontrollen im Schichtdienst erfolgen könnten. Dafür bat Weiß die Parlamentarier um Zustimmung für die notwendige Stelle und Personalaufstockung. Dies sei ebenfalls ein erster Schritt, um den erheblichen Verkehrsproblem Einhalt zu bieten Denn Sorgen um Raserei und Gefahren für Radfahrer, Senioren sowie Kinder machte sich Anja Angelstein. Damit kam auch das Kapitel Parken und Parkplätze auf. Weiß sicherte seine volle Unterstützung zu. Er sagte: „Um Parkplatzgebühren wollte sich die Stadt Gedanken machen. Andere schaffen die Gebühren ab“. Bad Orb sei eine kleine Stadt und müsse das Gewerbe unterstützen, denn ohne funktionierende Wirtschaft gebe es auch keinen Tourismus fasste der Rathauschef zusammen. „So wie es jetzt ist, ist es Murks“, mahnte Krämer das veraltete Parkraumbewirtschaftungskonzept an. Bei der Parkgebühr seien viele Facetten zu überdenken. Kertel verwies darauf, dass die Gebühren mit 130.000 Euro Einnahmen kein Selbstzweck seien. Heim erinnerte an die finanzielle Situation, die zu beachten sei und Ralf Diener argumentierte. „Wir zocken unsere Gäste ab.“ Von Brigitte Hegmann wurde die Frage nach demontierten Blitzern aufgeworfen. „Die Blitzer in der Frankfurter und der Fuldaer Strafte wurden entfernt, und es werden auch keine neuen aufgestellt“. lautete die Antwort des Bürgermeisters Die Geschwindigkeit sei nun auf 50 Kilometer die Stunde erhöht worden. Der Leasingvertrag sei abgelaufen, und die Verlängerung verbunden mit Kosten in Flöhe von 80.000 Euro für ein Software-Update hätten in keinerlei Relation mit den Einnahmen gestanden
Blitzer in der Würzburger Straße bleibt
„Der Blitz« in der Würzburger Straße hingegen bleibt und wird durch ein Modell mit moderner Technik ersetzt, sodass in beide Richtungen sowie auch mobil geblitzt werden kann.“
Das „Flatterband an den Quellen“. die „Kurparkordnung. die keiner liest“ und den „Bier- und Alkoholkonsum am Untertor“ nahm Eberhard Eisentraud ins Visier. ln Bezug auf das Untertor qab es vorwiegend den Vorschlag, ein Schild mit Alkoholverbot. Platzverweise und häufige Kontrollen einzuführen Die Nische lasse sich zudem anlässlich der Entwicklung des Stadtleitbildes so gestalten, dass sich die Trinkfreudigen dort nicht mehr wohlfühlen würden, empfahl der Bürgermeister.
Quelle: GNZ 4.11.2016