21 November 2020

Die FWG zum Vorwurf, nicht in die Zukunft zu denken

M. Heim: „Wir wünschen uns auch so viel Beteiligung in unserem Städtchen“

„Publikumsbechimpfung“ wird nicht zum Erfolg führen


Bad Orb (FWG/mh). Michael Heim, Sprecher der Kurstadt-FWG: „Mittlerweile scheint über so manches kommunalpolitische Thema Gras gewachsen zu sein. Es ist ja schon wieder so viel passiert. Die US-Präsidentenwahl war doch viel spektakulärer. Bei dieser Wahl war es zumindest ziemlich beeindruckend, wie groß die Wahlbeteiligung war und wie engagiert (zum Teil zwar ziemlich überpointiert) die US-Bevölkerung sich beteiligte. Wir wünschten uns auch so viel Beteiligung in unserem Lande, in unserem Städtchen.


Bei uns wird von einigen wenigen bei vielen Themen mal kurz aufgejault oder überhaupt nicht reagiert. Dass zum von FBO/SPD geplanten Hotelprojekt gemäß einer Stellungnahme des möglichen Investors viele Orber wie z.B. die Gegner des Projekts mit Rigobert Zwirnlein an der Spitze, CDU und FWG in einer Tageszeitung diskreditiert werden, ist schon wieder Geschichte. Der Investor gibt seinem Erschrecken Ausdruck, dass ein Teil der Kommunalpolitiker und der Bürger nicht daran interessiert seien, die Stadt weiter in die Zukunft entwickeln zu wollen und dankt besonders einem Stadtrat der FBO, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden und dem Kurgeschäftsführer für deren zukunftsorientierten Weitblick. Mit dieser Argumentation, sozusagen einer Publikumsbeschimpfung, wird man ganz sicher nicht erreichen, „dass alle Orber JA sagen.“ Wir wissen über den Investor eigentlich außer dem Namen nicht viel. Unklare, teilweise verunsichernde Informationen im Internet, machen einen vorsichtigen Menschen eher nachdenklich, um nicht in Zukunft wie so manch andere Kommune das gleiche Schicksal zu erleiden.


Richtig ist, mit dem Alten Rathaus muss etwas geschehen. Aber gerade an dieser exponierten Stelle, einer Stelle, an der das Leben noch öffentlich ist, muss der Bürgerwille erst recht beachtet werden. Wer das nicht einsehen kann, sollte sein kommunalpolitisches Selbstverständnis überprüfen. Wäre das Vorhaben nicht zurückgezogen worden, hätte die FWG beantragt, mit einem Bürgerbegehren eine Entscheidung herbeizuführen. Das von der Stadtverordnetenversammlung hierzu initiierte Gutachten muss endlich kommen und darüber entschieden werden.

In die Zukunft denken bedeutet aber mehr, als an ein Hotel zu denken. Dass wir z.B. schon seit längerem wegen der Ablehnung durch FBO und SPD keine/n Klimaschutzmanager*in mehr haben, interessiert auch schon längst nicht mehr. Mit dieser Ablehnung hat die FBO/SPD Bad Orb wieder ins umweltpolitische Mittelalter zurückgeworfen, von „in die Zukunft denken“ kann da wohl keine Rede sein.


Die FWG Bad Orb wird diese Themen auch nach der im März 2021 bevorstehenden Kommunalwahl nicht erkalten lassen. Spätestens dann wollen wir eine Lösung für das Alte Rathaus. Auch das Thema Umweltschutz wird nicht vergessen und soll zukünftig mehr in den Fokus gerückt werden. Vielleicht könnte man sogar mal soweit in die Zukunft denken, dass die Fraktionen wieder Zusammenarbeiten, gemeinsam in die Zukunft denken und konstruktiv an einer positiven Zukunft unserer Heimatstadt arbeiten. An uns hat es noch nie gelegen und wird es zukünftig mit Sicherheit nicht liegen.

Quelle: Orber Blättche